
Asyl und Migration: tieferliegende Ursachen für deutliche Differenzen in Europa und in Deutschland (Teil 1)
Asyl und Migration: tieferliegende Ursachen für deutliche Differenzen in Europa und in Deutschland (Teil 1)
Erstes Teil-Kolloquium am Samstag, 15. März 2025 ab 14.00 Uhr in Köln (Residenz am Dom)
Wenige Themen bestimmen die politische Debatte in Deutschland und der EU derzeit, aber auch schon seit diversen Jahren so sehr wie Asyl und Migration. Gibt es hier innerhalb der EU einen Ost-West-Konflikt? Lassen sich historische Fakten für ein unterschiedliches Einstellungs-Muster zwischen Ost und West der EU ausmachen? Auch in Familie und unter Freunden werden Diskussionen über Asyl und Migration oft heftig und mit verhärteten Positionen – „ganz pro“ oder „ganz contra“ – geführt. Welche philosophischen Konzeptionen könnten derartige Unterschiede begründen? Vor allem diese Fragen versucht der erste Teil dieses Kolloquiums zu beantworten, während im Zentrum des zweiten Teils die Integration von Flüchtlingen und Arbeitsmigranten steht.
Programm
- 14.00 Einschreibung
- 14.30 Ost-West-Konflikt in der EU zu Asyl und Migration: Historische Hintergründe. Prof. Dr. Guido Thiemeyer, Düsseldorf
- 15.00 Migration und Migrationspolitik in Europa 1945-2020. Lassen sich unterschiedliche Ost-West-Muster feststellen? Dr. Lothar Häberle, Köln/München
- 15.20 Kommunitarismus und Globalismus - wirkmächtige Spaltung Europas. PD Dr. Stefan Luft, Bremen
- 15.50 Diskussion der Referate
- 16.30 Kaffeepause
- 17.15 Kollektive Selbstbestimmung und das Recht auf Asyl. Prof. Dr. Frank Dietrich, Düsseldorf
- 17.45 Wie offen für Flüchtlinge sollten EU-Außen- und Staatsgrenzen sein? Zugleich: Zur Bewertung der Änderungen 2024 im deutschen Staatsangehörigenrecht. Prof. Dr. Dres. h.c. Josef Isensee, Bonn
- 18.30 Diskussion der letzten zwei Referate
Kurzvita der Referenten
Prof. Dr. Guido Thiemeyer: geb. 1967 in Köln, studierte Geschichte, Philosophie und Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln, wo er 1997 mit der Arbeit zur Europäischen Integration promoviert wurde. Habilitation 2004 an der Universität Kassel. Seit 2013 Lehrstuhl-Inhaber für Neuere Geschichte der Universität Düsseldorf. Seit 2016 Präsident des Deutsch-Französischen Historikerkomitees. Sein Hauptforschungsgebiet ist die internationale Geschichte, insbesondere die Geschichte der europäischen Integration.
Dr. Lothar Häberle: geb. 1954 in Frankfurt/M., Studium der wirtschaftlichen Staatswissenschaften in Bonn und Köln, 1978 Diplom-Volkswirt, 1982 Promotion an der Univ. zu Köln, einige Jahre in der Politikberatung, u.a. für einen Landesminister, tätig. Derzeit Direktor des Lindenthal-Instituts in Köln. Arbeitsschwerpunkte: Europäisches Asyl- und Migrationsrecht (u.a. Entwicklung eines eigenen Reformkonzepts), Religions- und Meinungsfreiheit, Toleranz, Religionsrecht, Rechtsfragen der Diversität.
Prof. Dr. Frank Dietrich: 1994 Diplom im Studiengang Sozialwissenschaften, Fachrichtung Politikwissenschaft, an der Universität Duisburg, 2000 Promotion im Fach Philosophie an derselben Univ., 2008 Habilitation im Fach Philosophie an der Universität Leipzig. Nach Lehrstuhl-Vertretungen in Bayreuth, Bielefeld und Greifswald seit 2012 Professur für Praktische Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen im Bereich der Politischen Philosophie, der Rechtsphilosophie und der Ethik.
PD Dr. Stefan Luft: geb. 1961 in Hannover. Studierte Geschichte und Politikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, wo er 1992 auch promoviert wurde. Im Anschluss war er für die Konrad-Adenauer-Stiftung tätig sowie von 1995 bis 2004 als Sprecher für den Senat der Freien Hansestadt Bremen. 2004 wechselte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität Bremen und habilitierte sich dort 2008. Zu seinen Schwerpunkten in Forschung und Lehre zählt die Regierungslehre und die Politikfeldanalyse, Migration und Integration sowie Föderalismus, Kommunalpolitik, Lobbypolitik und Medienpolitik.
Prof. Dr. Dres.h.c. Josef Isensee: geb. 1937 in Hildesheim. Studium der Rechtswissenschaft und Philosophie i.Br., Wien und München. Beide juristische Staatsexamina in München. Von 1962 bis 1970 war er am Lehrstuhl von Walter Leisner an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg tätig und wurde dort 1967 zum Dr. iur. promoviert. 1970 Habilitation. Nach seiner ersten Berufung zum ordentlichen Professor an der Universität des Saarlandes im Jahre 1971 war er von 1975 bis zu seiner Emeritierung 2002 Professor an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Seit 1986 ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste zu Düsseldorf. Im gleichen Jahre erhielt er den Bayerischen Literaturpreis (Karl-Vossler-Preis) für wissenschaftliche Darstellungen von literarischem Rang. 2012: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland, 2013 Ehrenring der Görres-Gesellschaft, 2015 Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik. Seit 1987 zusammen mit Paul Kirchhof Hrsg. des Handbuchs des Staatsrechts (in 3. Aufl. erschien von 2003 bis 2015 jährlich ein Band).
Veranstaltungsort
Residenz am Dom (Nähe Dom und Hauptbahnhof), An den Dominikanern 6-8, 50668 Köln
Anmeldung und Teilnahmegebühr
Im Folgenden können Sie sich für das Colloquium anmelden. Die Teilnahmegebühr beträgt 40 € (Schüler und Studenten 20 €).
Anmeldeschluss: 11.3.25