Colloquium 2009: Appell des Humanen
Zum Streit um Naturrecht
Colloquium 2009
In insgesamt drei Veranstaltungen hat das Lindenthal-Institut sich im Jahr 2009 unter dem Titel "Appell des Humanen" Möglichkeiten einer Neuakzentuierung und kritischen Rehabilitierung eines Naturrechtsdenkens thematisiert. Denn gerade auf Grund der zum Teil festgefahrenen Positionen des Diskurses um die (Neu-)Begründung von Menschenwürde und Menschenrechten zwischen Naturalismus, Postmetaphysik, kulturellem Relativismus und religiös-theologischen Prämissen erscheint eine vernünftige und kulturübergreifende Konsensgrundlage gefordert. Dass diese folglich etwas mit dem Menschen selbst und seiner Natur und den dadurch immer schon gegebenen Bedingungen als normativer Basis von Recht und Gerechtigkeit zu tun haben muss, ist ein ebenso alter wie seither umstrittener Gedanke. Umstritten ist dabei heute vornehmlich die Nähe naturrechtlichen Denkens zur Metaphysik, die dabei häufig unkritisch und undifferenziert in eins gesetzt wird mit einer christlichen Theologie. Daneben wurde die historische Genese der westlichen Verfassungen, des Menschenrechtsdenkens und der Grundlagen der Demokratie vor dem Hintergrund des "Streits um das Naturrecht" behandelt.
Es referierten:
- Christoph Böhr (Rechtsphilosophie)
- Berthold Wald (Metaphysik)
- Manfred Spieker (Sozialethik)
- Martin Rhonheimer (Politische Philosophie)
- Stefan Mückl (Verfassungsrecht)
- Tilman Repgen (Rechtsgeschichte)
- Josef Isensee (Rechtsphilosophie und Verfassungsrecht)
Auf der Grundlage des Colloquiums ist ein Sammelband erschienen.
Zur Neuerscheinung.