Publikationen

Unternehmenskultur

Leitbild der Darstellung oder Abbild der Einbildung

Hrsg. v. Géza Czomós, Hans Thomas, 153 Seiten, 6 Abb., brosch., Verlag BusseSeewald, Herford 1992, EUR 12.00

Mit Beiträgen von Alberto Gil (Bonn), Boris Groys (Moskau/Köln), Graf Henckel von Donnersmarck (Düsseldorf), Wolfgang Paul (Bonn), Hans Thomas (Köln).

Unternehmensführung und Management haben schon seit längerem die Ethik entdeckt. Jahrzehntelang hatte man das Management verstanden als Steuerung geschlossenes Systeme. Strategien, mit Sachzwängen immer besser fertig zu werden, sind zur Selbstverständlichkeit geworden und irgendwie auch ausgereizt. Nun kehrt die Einsicht wieder in den Vorrang der Menschen vor der Welt der Sachen. Allenthalben ist von Führungsethik und Unternehmenskultur die Rede. Es scheint Einigkeit darüber zu herrschen: Mehr Ethik bringt mehr Leistung.

Dahinter steckt etwas durchaus Selbstverständliches. Nimmt man die Menschen als Menschen ernst, so arbeiten sie mit mehr Freude und Erfüllung. Das heißt auch, dass sie mehr Leistung bringen. Nur trügt der Umkehrschluss, dass alles, was mehr Leistung bringt, schon deshalb Ethik sei. Die Ethik darf nicht wiederum zur Technik werden. Das wird durch-schaut und geht als Schuss nach hinten los. Zwar gehört auch das Schöne zur Unternehmenskultur und ihrer Darstellung. Man darf jedoch Ästhetik nicht für Ethik halten, will man das Sein am Ende nicht durch Schein ersetzen.

Das Buch geht der Frage nach, an welchen Leitbildern die Menschen im Unternehmen sich orientieren sollen, damit sich im Unternehmensalltag Vertrauen einstellen kann. Das Beziehungsgefüge im Unternehmen steht zwischen den Erfahrungsbereichen, die die Menschen ins Unternehmen mitbringen: zwischen den Erfahrungen in der Familie einerseits und den Erfahrungen mit dem Wettbewerb und der Demokratie andererseits, zwischen persönlicher Begegnung und Anonymität, Offenheit und Öffentlichkeit, Vertrauen und institutionalisiertem Misstrauen.

Allen Überlegungen zur Unternehmenskultur liegen, bewusst oder unbewusst, Vorstellungen über die Natur des Wirtschaftens (Wirtschaftsethik) und über die Natur der menschlichen Arbeit (Arbeitskultur) voraus. Das vorliegende Buch "Unternehmenskultur" ist der dritte Band in einer Reihe.

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